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Elena Gubenko

Zum Tod von Sofija Pres-Gurwits

Jüdisches Leben in Gelsenkirchen
Ich bin erschüttert über den plötzlichen Tod von Sofija Pres-Gurwits. Sie starb am 5. November.

Sofija war meine gute Freundin und Kooperationspartnerin,
eine Jüdin, ursprünglich aus Riga, dann Israel,
eine engagierte Galeristin (Kunsthaus Sofija),
ein lieber, offener, netter Mensch,
eine sorgsame liebevolle Ehefrau und Mutter.
Die Kunstvermittlerin Sofija Pres-Gurwitz zeigt Bilder von Künstlern, die zwischen Welten wandeln: Zwischen West und Ost. Und zwischen Judentum und Christentum.
Foto zum Artikel «Zwischen den Welten» über die Galeristin Sofija Pres-Gurwits vom 24.11.2009 in der WAZ.
Ich betrauere unendlich ihren viel zu frühen Tod.
Ich werde sie in liebevoller Erinnerung behalten und sehr vermissen.

Mein tiefstes Mitgefühl gilt der Familie.

Sofija und mich hat die Liebe zur Kultur und Kunst verbunden. Jüdische bzw. russische Kultur war selbstverständlich der Schwerpunkt für uns beiden. Wir haben gemeinsame Veranstaltungen organisiert und auch an vielen kulturellen Ereignissen in der Region zusammen teilgenommen.

Sie hat vor kurzem die großen Räumlichkeiten für ihre neue Galerie gebaut. Sie hatte so viele Pläne, neue Visionen, sie hatte interessante Projekte vor und dafür bereits kreative Menschen engagiert. Sie war eine starke, unternehmungslustige Frau. Für ihre Angehörige, für die Familie mit zwei Kindern war sie immer ein Fundament. Sie war so lebensfreudig!

Sofija war eine gläubige Jüdin. Sie wohnte seit Mitte 90-er in Gelsenkirchen, war aber all diese Jahre aktives Mitglied der Jüdischen Gemeinde Recklinghausen. Sie gehörte zu einem engen Kreis meiner geistigen Führer in Deutschland im Bereich Judentum. Beziehung zu G-tt – das war ein unserer häufigen Gesprächsthemen, sie erzählte mir über die Rolle G-ttes in ihrem Leben, über ihre persönliche Wahrnehmung des Glaubens, der Religion im Allgemeinen und  vor allem der Religion von Juden.

Sofija war eine überzogene Anhängerin der Kaballa. Die Kaballa war immer ein festes Bestandsteil unserer Kommunikation, sowohl in persönlichen Gesprächen wie auch virtuell. Fast jeden Tag hat sie mir einige Texte bzw. Thesen aus heiligen Schriften, Interpretationen und Meinungen von Rabbinern und jüdischen Gelernten u. v. m. per Mail oder per Facebook geschickt.

Mein Tag hat immer mit Sofijas Messages begonnen. Ab früh Morgen war mein Postfach voll von Sofijas guten Wünschen, von schönen Bilder, Gedichten oder Musik eben so von ihren Segen und Gebeten. Viele von ihrer Messages wurden natürlich nicht nur an mich persönlich adressiert - sie hatte einen Freundschaftskreis rund um die Welt, und jeder davon fand einen Platz in ihrem großen Herzen.

Hier einige ihrer letzten Posten bei Facebook. Das ist und bleibt ihre Botschaft an uns.

When my arms
can’t reach people
who are close
to my heart,
I always hug them
with my prayers.
Original hier

Sivan Garr Presents - I Love You

Joe Cocker  - You are so beautiful!
For all my friends around the world, you are so beautiful!!!! Enjoy it!!!!!

Gebet für Freunde
Hier meine kurze Übersetzung des russischen Textes: Für alle Freunde,
die auf der ganzen Welt verstreut sind,
die ich liebte und die ich liebe,
von deren Wärme ich erwärmt wurde,
für meine lieben Freunde bete ich zu Gott.

Mein Gebet findet alle meine Freunde,
die auf der ganzen Welt verstreut sind,
kommt in ihre Häuser hinein
mit der ersten Strahlen der Morgendämmerung
und bringt mit sich den Segen.


Alles liegt in deinen Händen

Sofijas Herz ist für immer in Israel geblieben. Israel war für sie das beste und liebste Land auf der Welt, ihre geistige Heimat.

I Charleston Tel Aviv

Das war ihre allerletzte Message an mich – per Mail am 03.11.2012:
Гимн еврейскому народу!
Hymne dem jüdischen Volk!
‘'AND GOD CREATED WOMAN'' BABIY YAR
TAMARA GVERDCITELI AND BORISLAV STRULEV
LIVE SHOW FROM MOSCOW

Der Ort der Beerdigung von Sofija Pres-Gurwits ist Israel.